Die Aquakultur ist ein junger und dynamischer Wirtschaftszweig mit grossem Wachstumspotenzial sowohl in der Schweiz und Europa als auch weltweit. Deshalb wird viel Forschung betrieben, um die Aquakultur in vielerlei Hinsicht voranzubringen. Obwohl die Schweiz eine vergleichsweise kleine Branche hat, trägt das Land an vorderster Front zur Forschung bei.
Die Forschung für die Aquakultur ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, und viele Fortschritte, die in der Industrie Einzug halten, haben ihren Ursprung in der Wissenschaft. In der Schweiz gibt es einige wenige Forschungsgruppen, die sich auf die Aquakultur konzentrieren und hauptsächlich im Bereich der angewandten Wissenschaften arbeiten.
Diese Forschungsgruppen bieten zwei Hauptformen der Zusammenarbeit mit der Branche an:
Aktuelle grössere Projekte aus der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie konzentrieren sich auf mehr Nachhaltigkeit, Tierwohl und neuartige Abwassertechnologien, Themen, die den aktuellen schweizerischen und europäischen Interessenschwerpunkt widerspiegeln.
Swiss Food Research (SFR) ist der Verein zur Förderung von Forschung und Innovation im Lebensmittelbereich. Es handelt sich um ein Netzwerk von Schweizer akademischen Institutionen, das gegründet wurde, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Lebensmittelindustrie und ihrer Zulieferer zu verbessern. Swiss Food Research bildet das Bindeglied zwischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen.
Swiss Food Research hat mehrere Innovationsgruppen, eine davon ist die IG Aquakultur. Es werden regelmässige Treffen organisiert.
Europa ist für den Schweizer Aquakultursektor von Bedeutung, sei es in Bezug auf Gesetze und Vorschriften, Projekte und Finanzierung oder Export und Import.
Die Europäische Union finanziert im Bereich Forschung und Innovation verschiedene Aquakulturprojekte. Allein im Rahmen des Programms Horizon2020 gab es über 150 Projekte mit Bezug zur Fischzucht. Die CORDIS-Plattform hilft bei der Suche nach den Projekten und ihren Ergebnissen. Zum Beispiel:
Als nächstes steht das Programm Horizon Europe an, das die Forschung bis 2027 mit 95,5 Milliarden Euro unterstützt und die Aquakultur in einer der Farm2Fork-Programme ausdrücklich erwähnt.
In der European Union Blue Economy ist die Aquakultur ein integraler Bestandteil der Strategie. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Aquakultur zu einem widerstandsfähigen und wettbewerbsfähigen Nahrungsmittelsektor zu machen und ihre Beteiligung am grünen Übergang zu gewährleisten. Dies stellt die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt vieler Forschungsprojekte in der Aquakultur.
Der European Union Green Deal ist der Plan Europas, die EU in eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft zu verwandeln. Eine nachhaltige Lebensmittelproduktion ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Plans, und daher spielt die Aquakultur eine wichtige Rolle.
European Interreg Programs finanzieren lokale Projekte, die oft in internationaler Zusammenarbeit durchgeführt werden.
Die europäischen Aquakultur-Forschungsgruppen sind zahlreich und oft an Universitäten oder große Forschungseinrichtungen angeschlossen. Oft verfügen die Gruppen über spezifisches Fachwissen, und viele sind in verschiedenen Projekten und mit verschiedenen Industriepartnern verbunden. Eine Internetsuche wird Sie zu der richtigen Gruppe führen, und zögern Sie nicht, per E-Mail Kontakt aufzunehmen. Gute Gelegenheiten, sich mit der Industrie und der angewandten Forschung in der Aquakultur zu treffen, sind Konferenzen vor Ort und Online-Webinare. Zum Beispiel: