Es gibt einige Spezien welche vorwiegend in Durchlaufanlagen gezüchtet werden. In der Schweiz sind das Regenbogenforellen, Bachforellen und Sabilinge. Weiter gibt es Spezien, welche vorwiegend in Kreislaufanlagen produziert werden, weil es Warmwasser- oder Salzwasserspezien sind: Atlantischer Lachse, Egli, Zander, Störe und Weissfuss-Garnelen. In der Scheiz gibt es gewisse Abweichungen zu den Produktionszyklen.
Familie
Gattung
Art
Salmonidae
Oncorhynchus
Oncorhynchus mykiss
Lebensweise
Körperform
Ernährung
Besonderheiten
Flossen
anadromer Wanderfisch, benthopelagisch, stationär.
spindel- oder torpedoförmig
piscivor
auf Rücken und Körperseiten sowie Rücken-, Fett- und Schwanzflosse viele schwarze Punkte; an den Körperseiten oft ein breites rosa- bis pinkfarbenes Band
Rückenflosse beginnt vor Bauchflossenansatz, Schwanzflosse gleichmässig, Afterflosse konkav
Die Regenbogenforelle ist die weltweit am häufigsten produzierte Forellenart. Ihr Ursprung liegt in Nordamerika, von wo 1882 die ersten Regenbogenforellen in die Schweiz importiert wurden. Diese nordamerikanische Art wächst schneller als die heimische Forelle und ist robuster. In Europa werden die meisten Regenbogenforellen in Dänemark produziert.
Die Regenbogenforelle ist mit Abstand die am häufigsten gezüchtete Fischart in der Schweiz und wird überwiegend in Durchflussanlagen produziert. Der Bezug von Eiern oder Setzlingen ist über spezialisierte Anbieter mehrmals im Jahr möglich. Der Prozess zur Erbrütung, Aufzucht und Mast sind etabliert. Die Betriebsgrösse variiert von kleinen Familienbetrieben, die einige hundert Kilogramm pro Jahr produzieren, bis hin zu Anlagen mit mehreren hundert Tonnen pro Jahr. Insgesamt 13 Unternehmen in der Schweiz produzieren nach den Bio-Richtlinien (2018). Die Produzenten sind regelmässig mit klimatischen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere mit Hitzeperioden im Sommer und schwankenden Wassermengen, was die Planung der Produktion erschwert.
Der nachfolgende Produktionszyklus zeigt eine Variante, wie Regenbogenforellen produziert werden. Abweichungen davon sind möglich. In manchen Fällen werden befruchtete Eier von darauf spezialisierten Betrieben zugekauft.
Familie
Gattung
Art
Salmonidae
Salmo
Salmo trutta fario
Lebensweise
Körperform
Besonderheiten
Flossen
standorttreu, kühles sauerstoffreiches Wasser
spindel- oder torpedoförmig, meist gedrungen
piscivor
an Körperseiten rote und schwarze Punkte mit heller Umrandung
Rückenflosse beginnt vor Bauchflossenansatz, grosse Fettflosse mit roten und schwarzen Punkten, Schwanzflosse gegabelt
Die Bachforelle ist eine heimische Forellenart, und wird vorwiegend in Durchflussanlagen produziert. In der Schweizer Aquakultur ist die Produktionsmenge verglichen mit der Regenbogenforelle gering. Die Reproduktion findet oft betriebsintern statt, sowohl in Biobetrieben wie auch in der konventionellen Produktion. In vielen Betrieben stellen die Bachforellen nicht den “Hauptfisch” in der Produktion dar, sondern dienen zur Diversifizierung des Angebots neben anderen Kaltwasserarten wie Regenbogenforellen oder Saiblingen.
Nebst der Produktion für den menschlichen Verzehr werden Bachforellen von Fischereivereinen auch als Besatzfische zur Bestandesstützung vermehrt.
Familie
Gattung
Art
Salmonidae
Salvelinus
Salvelinus sp.
Lebensweise
Körperform
Ernährung
Besonderheiten
Flossen
Standorttreu, kühles sauerstoffreiches Wasser
spindel- oder torpedoförmig, langgestreckt
piscivor
auf den Seiten kleine, runde, gelbliche Punkte; Brust-, Bauch- und Afterflossen rötlich mit weissen Vorderrand
Rückenflosse beginnt vor Bauchflossenansatz; Schwanzflosse am Hinterrand rötlich; Afterflosse konkav
In der Schweiz werden mehrere Unterarten des Saiblings produziert, darunter:
Saiblinge werden in der Schweiz vorwiegend in Durchflussanlagen produziert. Die Kaltwasserfische sind etwas weniger tolerant gegenüber wärmeren Wassertemperaturen im Vergleich zur Regenbogenforelle. Die Verfügbarkeit von Eiern und Setzlingen entspricht in etwa der der Regenbogenforelle, bei einem mehrmaligen Besatz der Anlage müssen die Eier im Ausland bezogen werden.Der Produktionszyklus ist mit derjenigen der Regenbogenforelle vergleichbar.
Der Saibling ist ein bekannter Speisefisch der vorzugsweise rotfleischig produziert wird. Die Art wird bereits seit vielen Generationen in Gefangenschaft kultiviert, der See- und Elsässersaibling stellen den grössten Anteil an den produzierten Unterarten dar. Die meisten Fische auf dem Markt stammen aus Netzgehen aus Island.
Familie
Gattung
Art
Salmonidae
Salmo
Salmo salar
Lebensweise
Körperform
Ernährung
Besonderheiten
Flossen
anadromer Wanderfisch, Schwarmfisch
spindel-, torpedoförmig, langgestreckt
piscivor
tief sitzende Augen, Pupillen nach unten zugespitzt, kleine x-förmige Punkte auf den Körperseiten
Rückenflosse beginnt vor Bauchflossenansatz, Fettflosse vorhanden, Schwanzflosse gleichmässig
Der Atlantische Lachs ist die wichtigste Aquakulturart in Westeuropa, und wird vorwiegend in nordischen Ländern in Netzgehegen im Meer produziert. Es ist die meistverkaufte Fischart im Schweizer Grosshandel. Die überwiegende Mehrheit wird importiert. Derzeit produziert nur ein Unternehmen diese Art in der Schweiz, aber mehrere Projekte sind in der Entwicklung oder Planungsphase. Die Produktion findet in der Schweiz in Kreislaufanlagen
Die Reproduktion von Atlantischem Lachs für die Aquakultur findet im Ausland in dafür spezialisierten Betrieben statt. Für die Schweizer Produktion werden befruchtete Eier zugekauft und aufgezogen. Nach einer Ersten Phase in Süßwasser, werden die Fische in leicht salzhaltiges Wasser umgesetzt. Hier werden sie bis zum Erreichen des Marktgewichtes
Familie
Gattung
Art
Percidae
Perca
Perca fulviatilis
Lebensweise
Körperform
Ernährung
Besonderheiten
Flossen
Schwarmfisch
hochrückig
piscivor
sechs bis neun dunkle Querbinden auf den Körperseiten
Bauchflossen und Afterflosse rötlich, Rückenflosse getrennt
Der Flussbarsch oder Egli ist in der Schweiz ein beliebter Speisefisch. Er wird hauptsächlich in der Gastronomie verzehrt, wo ein Grossteil aus Osteuropa und Russland importiert wird. In der Schweiz wird er seit etwa 2005 in der Aquakultur produziert. In den letzten Jahren wurden neue Brut- und Mastanlagen geplant und gebaut. Die Setzlingssicherheit für diese Art ist dadurch in den letzten Jahren wesentlich gestiegen. Für eine kontinuierliche Versorgung der Anlage mit Satzfischen wird dennoch eine sorgfältige Planung vorausgesetzt. Die Produktion findet vor allem in Warmwasser-Kreislaufanlagen statt.
Die Vermehrung von Flussbarschen findet in der Schweiz in geschlossenen Kreislaufanlagen statt. Nachfolgende Abbildung zeigt einen möglichen Produktionszyklus. Viele kleinere und mittlere Produzenten kaufen Egli als Satzfische zu, und fokussieren sich auf die Ausmast. Größere Produzenten können den gesamten Produktionszyklus im eigenen Betrieb abdecken.
Familie
Gattung
Art
Percidae
Sander
Sander lucioperca
Lebensweise
Körperform
Ernährung
Besonderheiten
Flossen
am Gewässergrund
spindelförmig
piscivor
leuchtend gelbe Augen
Rückenflosse getrennt
Der Zander, ein Fisch aus der Familie der Barschartigen, ist einer der beliebtesten Süsswasserspeisefische in Europa. Besonders in der Schweiz gewinnt der Zander an Beliebtheit. In den letzten Jahren sind mehrere Brut- und Mastanlagen entstanden. Die Produktion findet in der Schweiz fast ausschließlich in Warmwasser-Kreislaufanlagen statt.
Zander werden in der Schweiz in geschlossenen Kreislaufanlagen reproduziert. Eine mögliche Form des Produktionszyklus zeigt nachfolgende Darstellung. Nur wenige, meist grosse Produzenten beherrschen die Reproduktion. Kleinere Betriebe sind auf den Zukauf von Satzfischen angewiesen, und beschränke sich auf die Ausmast bis zum Marktgewicht.
Familie
Gattung
Acipenseridae
Acipenser und Huso
In der Aquakultur werden hauptsächlich fünf Störarten produziert:
Körperform
Ernährung
Besonderheiten
Flossen
Schuppen
spindelförmig, langgestreckt
piscivor
Knorpelskelett
Rücken- und Bauchflossen weit nach hinten versetzt; Schwanzflosse unsymmetrisch
fünf Längsreihen Knochenschilder oder Knochenplatten
Störarten werden hauptsächlich für ihren Kaviar (die reifenden und gesalzenen Eier) gezüchtet, jedoch ebenso für ihr Fleisch und Leder. Derzeit produziert in der Schweiz nur ein Unternehmen in grösseren Mengen Stör. Vereinzelte kleinere Züchter halten ebenfalls Störe, jedoch in geringen Mengen.
Störe werden in der Schweiz vorwiegend in geschlossenen Kreislaufanlagen gehalten. Vereinzelt findet auch eine Haltung in Durchflussanlagen oder Teichanlagen statt. Meist beschränkt sich die Haltung der Störe auf die Ausmast und die Kaviargewinnung. Jungfische werden von spezialisierten Züchtern zugekauft.
Familie
Gattung
Art
Penaeidae
Litopenaeus
Litopenaeus vannamei
Die Weissfussgarnele ist das weltweit am häufigsten produzierte Krustentier. Die Garnelen werden oft in eher extensiven Teichanlagen produziert, hauptsächlich in Asien sowie Mittel- und Südamerika.
In der Schweiz produzieren seit einigen Jahren einige Unternehmen diese Garnele in Kreislaufanlagen. Es gibt verschiedene Produktionsmethoden: klassische Kreislaufanlage, Aquamimicri oder Biofloc. Die Postlarven werden im Ausland gekauft, aus Gründen der Biosicherheit fast ausschließlich aus Florida. Erst vor kurzem entstanden erste kleine Brutanlagen in Europa.
Der Produktionszyklus der Weissfussgarnele entspricht generell folgender Grafik, wobei es viele Variationen in der Reproduktion gibt. In der Schweiz wird vor allem die Aufzucht von Postlarven zur Marktreife betrieben. Die Reproduktion der Weissfussgarnelen findet bis auf wenige private Züchter ausschließlich im Ausland statt.
Die produzierte Menge all dieser Arten beträgt derzeit weniger als 10 Tonnen pro Jahr.